
Bin ich nun ein "Schlechtmensch" weil mir es egal ist ob da "Mohr" oder "Negerhäuptling" steht?
Gar ein Neandertaler, weil ich gerne mir mal den Grill mit saftigen Steaks vollhaue und es mir schmecken lasse, auch wenn ich zwischendurch beim Italiener mir einen "Salata Mista" bestelle?
Tempolimit, Rauchverbot und was mir gar nicht auffiel, man verwendet das Wort "Krieg" kaum noch, sondern man sagt nun "Konflikt", all das ist "Gutmenschen"-Bevormundung.
Um mal beim Wort "Krieg" zu bleiben. Klingt so hart und brutal, ein "Konflikt" ist ja viel humaner beim Menschen liquidieren. Wobei "liquidieren" dann schon wieder sehr hart klingt.
Im Forum von ShortNews habe ich dann eine Diskussion angeregt. Einerseits dachte ich mir nach einer gewissen Zeit, "welch ein Fehler", doch inzwischen denke ich ich habe den richtigen Nerv getroffen. Denn wie sonst kann man "Gutmenschen" aus der Reserve locken, in dem man sie mit ihren Ideologien konfrontiert.
Diese ganze Politische Korrektheit landet inzwischen in einem Stadium der Selbstverarschung, um es einmal milde auszudrücken.
Hat das Ganze "Politisch Korrektsein" nicht auch was mit faschistoiden Zügen zu tun? Man will alles perfekt machen, tilgt jedes schlechte Wort, bewegt sich nur noch im perfekten diplomatischen Rahmen, alles andere das dies nicht tut muss weg bzw. sollte "aussterben" wie ein User zu mir auf Shortnews meinte. Ist dies geschehen, dann hat man nur noch die vermeintlich perfekten Übermenschen da.
Die Frage dabei ist nur, wird die Welt wirklich besser wenn man statt Neger, afrikanischer Mensch sagt? Warum nennen wir die Dinge nicht mehr beim Namen, warum müssen wir alles "verbessern"?
Ein sehr schöner Artikel zu dem Thema habe ich im "Focus" gefunden. Der Auszug dort hat mich am meisten begeistert:
Liegt es vielleicht daran, dass ein einmal allgemeingültiges Wertegerüst verloren gegangen ist? Dass die Ablehnung einer verbindlichen Moral dazu führt, dass das, was man zu tun hat oder nicht, neu definiert werden muss? Als neben dem Recht noch das Gebot stand, von dem sich nicht nur konsequente Kirchgänger leiten ließen, gab es eine selbstverständliche Instanz die vorgab, was richtig und was falsch ist. Indem diese Instanz zunehmend hinterfragt und an den Rand gedrängt wird, müssen andere Mechanismen greifen. Neue Autoritäten stellen neue Regeln auf.
Auf "Intelligence" wurde das Thema Political Correct bereits 2011 besprochen. Da geht man auch darauf ein woher der Begriff eigentlich kommt:
Bei Wikipedia lässt sich nachlesen, dass bis Oktober 1990 auch der amerikanischen Öffentlichkeit dieser Begriff nicht bekannt war. 1989 soll er von den Medien nicht öfter als 15 Mal Verwendung gefunden haben, 65 Mal im Jahr 1990, doch plötzlich schien eine Art Massenerleuchtung über die Journalisten hereingebrochen zu sein. 1991 wurde dieser Ausdruck 1570 Mal gezählt und von da an ging’s bergauf. 1993 hatte sich zwar Der Spiegel dieses Begriffes einmal bedient, doch sollte es noch Jahre dauern, bis er einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland geläufig war.
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Systematische Umerziehung wird natürlich nur jenen bewusst, die sich weigern, sich umerziehen zu lassen. „Gutmenschen“ – vermutlich auch ein „politisch unkorrekter“ Begriff - begrüßen die jüngsten Veränderungen. So wie wir niemals eine Antwort darauf finden werden, was früher da war, die Henne oder das Ei, so lässt sich nur schwer feststellen, ob die Öffentlichkeit sehnsüchtig nach neuen Richtlinien lechzte oder, ob der Anstieg der Verwendung dieses Begriffes in den amerikanischen Medien, innerhalb eines einzigen Jahres von 65 auf 1570 Mal, auf andere Wurzeln zurückgeht. Darüber zu spekulieren, dass den Journalisten die Verwendung nahegelegt wurde, grenzt natürlich wiederum an Verschwörungstheorien.
Dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen, hab bei meiner Recherche gerade die politisch korrekte Fassung von Rotkäppchen gefunden, viel Spass beim lesen.
Euer Schlechtmensch
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