Vielleicht liegt es am Alter, so kurz vor 50, oder so kurze Meldungen wie der Geburtstag der Musikkassette, keine Ahnung. Eventuell lag es auch an dem Lied von "Thees Uhlmann - Zum Laichen und Sterben ziehn die Lachse den Fluß hinauf". In dem Song schildert er seine Erlebnisse in den 80ern. Wenn man heutzutage Jugendliche bezüglich einer Musikkassette oder einer Langspielplatte anspricht, wird man angesehen als wäre man vom anderen Stern. Ist ähnlich wie im ersten Teil von Adam Sandlers Film "Die Kindsköpfe" als ihn seine Kinder fragten "Du Papa, was ist das für ein Bauch hinten am Fernseher?" Es gibt mit Sicherheit noch mehr Leute meines Alters, die auch schon über die 80er schrieben. Doch was solls dachte ich mir, denn mit Sicherheit wird sich der eine oder andere mit einem leichten Schmunzeln noch an diese so ziemlich Computer und Konsolenfreie Zeit erinnern. Wenn ich dabei so meine Kinder betrachte, stell ich mir gerne vor was sie wohl sagen würden, wenn ich sie auffordern würde aufzustehen, um am Fernseher umzuschalten oder lauter zu machen. Ja, damals gab es bei weitem nicht in jedem Haushalt eine Fernbedienung, da musste man sich noch bewegen um aus drei Kanälen (RTL kam erst Mitte der 80er) das beste Programm auszuwählen. Man saß Samstag Abend noch zusammen und sah sich so Sendungen wie "Musik ist Trumpf" oder Rudi Carells "Am laufenden Band", natürlich hat man dabei kräftig mitgeraten, ebenso wie beim unvergessenen "Dalli Dalli" von Hansi Rosenthal. Wenn man dabei mitten in der Sendung auf das Klo musste, ging das damals wesentlich schneller, es gab noch kein "Timeshift". Seitdem ich diese Technik zu Hause habe, konnte ich seitdem noch nie einen Film am Stück ansehen. Für mich ist "Timeshift" schuld an der wachsenden Blasenschwäche der Bevölkerung.
Ja und zurück zur Musikkassette, was für eine Technik. Endlich konnte man seine Lieblingslieder vom Radio aufnehmen. Wir waren die ersten Raubkopierer! Wir, die in den 80er groß geworden sind, tauschten unsere Kassetten untereinander aus, malten unsere Hüllen noch selbst mit Buntstiften, mangels Drucker, die es ja noch nicht gab. Die Aufnahmen im Radio gestalteten sich schwierig, musste doch damals Deutschlands Oberplappermaul Thomas Gottschalk jedesmal, mitten im Lied, auf sich aufmerksam machen. Er und Günther Jauch waren zu dieser Zeit ja die Mega-Radiomoderatoren. Thomas Gottschalk hatte zusammen mit den Moderatoren Frank Laufenberg und Manfred Sexauer sogar einen Hit mit der deutschen Version von "Rapper's Delight", das war 1980. Insgesamt muss man über die Musik der 80er kaum noch was sagen, außer vielleicht, das dies so ziemlich die letzte Musikära war, dessen Songs man heute noch spielt. In den 90ern wurde leider aus der Musik, eine Wegwerfware.
Ich selbst war Anfang der 80er noch von meinem Vater geprägt. Das ging soweit, dass ich sogar im Nürnberger Elvis-Fanclub war. Ted Herold, Peter Kraus, Elvis Presley oder Buddy Holly, das war erst meine Mucke. Tja, dann kam Nina Hagen mit ihrem TV-Glotzer im Radio, ich war hin und weg. Dieser Song war für mich der Anfang der Neuen Deutschen Welle. Zuvor noch in Karottenjeans herumgelaufen, Poppermäßig eben. Doch Nina Hagen machte alles kaputt, im positiven Sinn. Ab da nur noch Domestos-Jeans. Ihr wisst nicht was das ist? Nun Domestos der Kloreiniger war noch richtig scharf in den 80ern, ein paar Tropfen wild verteilt auf die blaue Jeans und man hatte lauter weiße Flecken. Mit dieser Jeans, Muskel-Shirt und die Haare oben kurz und hinten lang, ja da war man wer, zumindest unter den Jugendlichen. Die Mode in den 80ern war sowieso ausgesprochen bunt und mit den Haaren stellte man die unmöglichsten Sachen an. Für mich war bei denen Schuhe die absolute Pflicht Adidas Allround zu tragen. Knöchelhoch in weiß, mit den drei schwarzen Streifen. Die wurden solange getragen, bis selbst das Klebeband das die zusammenhielt, nicht mehr gehalten hat.
Ach ja schwelge noch und wenn ihr noch mehr wissen wollt, schreibt es in den Kommentar.



0 comments:
Post a Comment